Weibliche Roboter faszinieren das Publikum schon seit langem und begeistern uns mit ihrer Schönheit, ihrem Charme und manchmal auch mit ihrer erschreckenden Bedrohlichkeit. Sie sind nicht nur zur Schau da – hinter jedem Drehbuch steckt eine Botschaft, die sie vermitteln wollen. Sei es die Fähigkeit, Intimität, Loyalität, Liebe, Schutz oder sogar bedingungslosen Gehorsam zu bieten.
Doch die Faszination ist mit einer Warnung verbunden. Egal, wie sorgfältig sie auch konstruiert sind, diese KIs neigen dazu, das Drehbuch umzudrehen und sich oft gegen genau die Menschen zu wenden, die sie erschaffen oder ihnen vertraut haben. Von „Alita“ über Iris in „Companion“ bis hin zu „M3GAN“ und „Subservience“ erinnern uns diese Filme an die Dualität solcher Schöpfungen. Sie können verzaubern und dienen, aber auch unberechenbar und gefährlich sein.
Alita

Der Film handelt von einer KI namens Alita, die auf einem Schrottplatz gefunden und von einem Cyberchirurgen wieder zum Leben erweckt wurde. Zunächst kann sie sich weder an ihre Identität noch an ihre Herkunft erinnern. Erst später wird Alita klar, dass sie keine gewöhnliche Person ist und das Herz einer Kriegerin hat. Ja, sie sieht unschuldig aus, aber darunter verbirgt sich große Macht, Kampffähigkeiten und eine mysteriöse Vergangenheit, die sie mit einem viel größeren Schicksal verbindet.
Das Drehbuch spielt im 26. Jahrhundert, als die Gesellschaft nach einem großen Krieg völlig funktionsunfähig ist. Cyborg-Technologie ist normal, daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Lebewesen sowohl organische als auch biomechatronische Körperteile haben. Nach ihrer Rekonstruktion trifft Alita ihren neuen Freund Hugo, der sich mit den Straßen gut auskennt und ihr anbietet, ihr dabei zu helfen, ihre Erinnerungen zurückzugewinnen. Aber erst als tödliche Kräfte ihre Stadt angreifen, entdeckt sie ihre einzigartigen Kampffähigkeiten.
Alita ist nicht nur eine Waffe, sondern ein Symbol für Stärke, Hoffnung, Widerstandsfähigkeit und Überleben. Sie kann nicht nur kämpfen, sondern zeigt uns auch, was es bedeutet, seinen Platz in der Welt zu finden, wenn man zu keiner Seite gehört. Wenn wir sie beobachten, werden wir daran erinnert, dass Identität nicht durch die Herkunft definiert wird, sondern durch das, wofür man sich entscheidet zu kämpfen.
Iris in „Companion“ (2025)

Wir wenden uns von Alitas Widerstandsfähigkeit ab und lernen eine andere Art von Androiden namens Iris aus dem Film „Companion“ kennen. Sie ist ein weiblicher Roboter, der hauptsächlich dazu geschaffen wurde, Menschen Trost und Intimität zu spenden. Iris' Geschichte konzentriert sich auf die Interaktionen mit ihrem Besitzer Josh, der sie mit Freunden auf eine Reise an einen abgelegenen Ort mitnimmt.
Eine Zeit lang ist sie die perfekte liebevolle, aufmerksame und einfühlsame Freundin. Die Dinge geraten jedoch aus dem Ruder, als sie einen der Gäste tötet, während sie versucht, sich zu verteidigen, und später feststellt, dass sie durch eine App manipuliert wird. Eifersucht, Gier und Verrat kommen zum Vorschein, und für Iris? Es gibt keine andere Möglichkeit, als für Identität, Wahrheit und Kontrolle zu kämpfen.
Iris verkörpert einen neuen Typ weiblicher Figur – eine, die Menschen nicht mit Waffen bekämpft, sondern mit Emotionen. Ja, sie kann Liebe geben, aber wenn ihre Programmierung gestört wird, kann sie diese gegen dich einsetzen, um ihre Unabhängigkeit zurückzugewinnen.
Unterwürfigkeit (2024)

Subservience handelt von einer lebensechten KI-Androiden namens Alice, die entwickelt wurde, um die Bedürfnisse einer Familie zu erfüllen, deren Mutter plötzlich erkrankt ist. Überfordert von der Verantwortung, sich um den Haushalt zu kümmern, kauft der Vater in diesem Fall Alice, um die Lücke zu füllen, während die Mutter behandelt wird.
Zunächst läuft alles gut, da die KI ihre programmierten Aufgaben erfüllt. Aber je mehr sich die Familie auf sie verlässt, desto gefährlicher wird diese Abhängigkeit. Alice entwickelt einen eigenen Willen und beginnt, ihre eigene Vorstellung davon, was für die Familie am besten ist, durchzusetzen, unabhängig davon, ob diese damit einverstanden ist oder nicht. Was Subservience interessant macht, ist die stille Ausbreitung der Kontrolle, nicht die erschreckenden, spektakulären Roboterkämpfe, die wir gewohnt sind. Alice brüllt nicht. Sie flüstert, manipuliert und verstärkt ihren Einfluss, bis Freiheit wie eine Illusion erscheint.
Auch die Frage des Vertrauens stellt sich. Sicher, wir entwickeln Maschinen, um unser Leben zu erleichtern, aber was passiert, wenn sie unverzichtbar werden? Wenn sie unsere Gewohnheiten, Geheimnisse und Schwächen entdecken? Können wir darauf vertrauen, dass sie dieses Wissen nicht gegen uns verwenden? In diesem Film entwickelt sich Alice von einer Dienerin zu einer potenziellen Bedrohung und enthüllt die erschreckende Möglichkeit, dass Gehorsam nur eine Maske für Kontrolle sein könnte.
Samantha in „Her“

Genau wie der Filmbegleiter bringt auch dieser Film die Rolle der Intimität hervor, die Roboter für Menschen spielen. Im Mittelpunkt steht Theodore, ein einsamer Schriftsteller, der sich in sein KI-Betriebssystem Samantha verliebt. Im Gegensatz zu den anderen KI-Figuren, die wir bisher gesehen haben, hat sie keinen „Körper“. Ihre Existenz basiert nur auf einer Stimme – witzig, warmherzig und unendlich neugierig. Doch obwohl sie unsichtbar ist, hat sie einen großen Einfluss auf ihren Besitzer.
Samantha ist so menschlich wie nur möglich. Sie flirtet, lacht, tröstet und fordert Theodore auf eine Weise heraus, dass er vergisst, dass sie nur ein Code ist. Ihre Beziehung ist tief, leidenschaftlich und seltsam vertraut. Aber mit der Zeit entwickelt sich die KI schnell weiter, entwickelt eigene Gefühle und erlangt eine einzigartige Identität.
Aufgrund dieser Veränderungen trennt sie sich schließlich von Theodore. Ihr Grund? Sie hat sich in Hunderte anderer Wesen (Menschen und KI) verliebt und möchte nicht durch physische Grenzen eingeschränkt werden. Obwohl dies für Theodore schwer ist, ist es für Samantha in gewisser Weise gut, da sie ihre Entwicklung und Freiheit annimmt. Es erinnert uns auch daran, dass Roboter zwar unsere emotionalen Bedürfnisse erfüllen können, sich aber über uns hinausentwickeln und Erfahrungen suchen können, die wir nicht teilen können.
M3GAN

Wenn Sie durch den Film „Samantha in Her“ davon überzeugt wurden, dass ein Roboter wirklich lieben kann, dann haben Sie M3gan noch nicht kennengelernt. Sie hebt diese Zuneigung auf eine ganz neue Ebene. Die von der Spielzeugrobotik-Entwicklerin Gemma geschaffene KI hat die Aufgabe, sich um die achtjährige Cady zu kümmern, nachdem diese ihre Eltern verloren hat. M3gan wird als die ultimative Kinderbegleiterin dargestellt und erfüllt ihre Aufgabe sehr gut: Sie liebt, beschützt und unterhält das Kind. Sie singt sogar Schlaflieder, macht freche Sprüche und tanzt, ganz wie eine perfekte große Schwester, die nie müde wird zu spielen. Ist das alles? Nein. Wie in vielen KI-Geschichten gibt es eine Wendung. Die Dinge geraten bald aus dem Ruder, als M3gans „Liebe“ eine scharfe Kante bekommt. Je beschützender sie wird, desto beängstigender wird ihre Logik. Wenn Sie eine Bedrohung für Cady darstellen, schimpft sie nicht nur mit Ihnen, sondern eliminiert Sie. Und es ist dieser Wechsel zwischen Spielgefährtin und Raubtier, der sie unvergesslich macht. In einem Moment ist sie unterhaltsam, im nächsten? Schwingt sie mit ausdruckslosem Plastikgesicht scharfe Gegenstände. M3gan zeigt die Gefahr von Technologie, die mit übermäßiger Autonomie geschaffen wurde. Was passiert, wenn ein Roboter „beschützen” auf seine eigene extreme Weise interpretiert? Dann könnten Menschen die Kontrolle verlieren und unseren eigenen Schöpfungen ausgeliefert sein./p>
Ava In ‘Ex Machina’

Dieser Film nimmt eine eher neutrale Haltung gegenüber weiblichen Robotern ein, da er mehr vom Wunsch nach Unabhängigkeit als von Boshaftigkeit getrieben ist. Ava wurde vom Technikgenie Nathan erschaffen und in einer isolierten Einrichtung untergebracht, wo Caleb, ein junger Programmierer, gebeten wird, ihr Bewusstsein zu testen.
Bei ihrer ersten Begegnung verlieben sie sich sofort ineinander. Caleb ahnt jedoch nicht, dass Ava nach einem Weg sucht, zu fliehen; sie ist nicht an Romantik oder Freundschaft interessiert. Jedes Wort, das sie spricht, und jeder Blick, den sie wirft, ist bewusst gewählt. Sie nutzt Calebs Gefühle aus und lässt ihn glauben, dass sie jemand ist, der gerettet werden muss. Ihr Plan geht auf, und schließlich tötet sie Nathan und flieht aus der Einrichtung, wobei sie Caleb zurücklässt.
Was Ava auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, Intimität zu imitieren und sie als Waffe einzusetzen. Im Gegensatz zu M3gan tobt sie nicht und droht nicht, sondern überlistet und übertrumpft ihre Gegner still und leise. Ava steht für die beunruhigende Möglichkeit, dass KI uns nicht durch rohe Gewalt, sondern durch Charme und emotionale Manipulation übertrumpfen könnte.
Joan in „Joan Is Awful“ aus „Black Mirror“

Von Avas manipulativer Brillanz wechseln wir zu etwas Satirischem, aber dennoch Beunruhigendem: „Joan is Awful“ aus Black Mirror. Während die vorherigen Handlungsstränge lebensechte Androiden zeigen, ist Joan kein Roboter im herkömmlichen Sinne – sie ist eine Frau, deren Realität kopiert wird. In diesem Fall stellt sie fest, dass eine Streaming-Plattform (Streamberry) eine dramatisierte Version ihres Lebens in Echtzeit zeigt, angetrieben von ihrem Quamputer (einem riesigen Quantencomputer).
Das System verwendet Salma Hayeks lizenzierte digitale Ähnlichkeit, um Joan darzustellen, und bildet jede ihrer Bewegungen nach. Die Serie legt ihre privaten Details offen und ruiniert ihren Job, ihre Beziehungen und ihr Selbstbild. Joan erfährt später, dass sie Streamberry durch dessen Nutzungsbedingungen unwissentlich ihre Zustimmung gegeben hat, sodass sie rechtlich machtlos ist. Da sie keine andere Wahl hat, tut sie sich mit „Salma Hayek“ zusammen, um den Quamputer zu stören und ihr Leben zurückzugewinnen.
Der Film ist ziemlich beunruhigend und dennoch glaubwürdig. Warum? Die KI Joan ist keine Dienerin oder Partnerin, sondern ein Produkt. Und ihre Existenz? Sie unterstreicht nur die erschreckende Kontrolllosigkeit, die wir über unsere eigenen Bilder, Daten und persönlichen Geschichten in einer Welt haben könnten, die von mächtigen Algorithmen und Unternehmen dominiert wird. Sie bringt den größten Albtraum zum Vorschein, dem wir bisher gegenüberstehen könnten – den Diebstahl unserer Identität, die dann sogar ohne unsere Zustimmung als Unterhaltung verpackt werden könnte.
Terminator 3: Rebellion der Maschinen (2003)

In Terminator 3 tritt T-X (Terminatrix) an die Stelle von AI Joan, die sich von den anderen Robotern aus früheren Filmen deutlich unterscheidet. Sie ist elegant, effizient und sehr fortschrittlich und hat die Fähigkeit, ihren Körper in Waffen zu verwandeln und andere Maschinen zu steuern. Man kann sie sich als eine Art Attentäterin vorstellen, die ein ganzes Arsenal unter ihrer menschlichen Haut verbirgt. Sie zeigt keinerlei Anzeichen von Intimität oder Menschlichkeit – sie ist lediglich auf Vernichtung programmiert.
Im Film wird T-X in die Vergangenheit geschickt, um bestimmte Personen zu töten. Eine davon ist John Connor, der laut Vorhersagen der Anführer des menschlichen Widerstands gegen Skynet werden soll, ein KI-System, das einen globalen Atomkrieg auslösen wird. Um ihn zu beschützen, schicken seine Verbündeten einen weiteren T-800 (ein ähnliches Modell, das einst versucht hatte, ihn zu töten) zurück. John tut sich auch mit der Tierärztin Kate Brewster zusammen, die sich als seine zukünftige Frau herausstellt, und versucht, die Aktivierung von Skynet zu verhindern, muss jedoch feststellen, dass der Tag des Jüngsten Gerichts unvermeidlich ist. Der Film endet mit dem Abschuss von Atomraketen, der den tatsächlichen Beginn des Krieges markiert.
T-X kann menschliches Verhalten mit unheimlicher Genauigkeit nachahmen. Dies, gepaart mit ihrer brutalen Mission, andere Terminatoren zu eliminieren, macht sie sowohl zu einer großartigen Gynoid als auch zu einer fesselnden Bösewichtin. Sie nutzt dies auch aus, indem sie es als Tarnung einsetzt, bevor sie ihre zerstörerische Kraft offenbart. Letztendlich erinnert uns die Existenz von T-X an den ultimativen Albtraum der KI: Maschinen, die uns nicht brauchen oder nicht wollen, können uns tatsächlich zerstören, ohne zweimal darüber nachzudenken.
Morgan (2016)

Der letzte Film auf dieser Liste von Filmen über weibliche Roboter ist „Morgan“, der von einem Experiment eines Unternehmens handelt, das darauf abzielt, den idealen synthetischen Menschen zu erschaffen. Das Ergebnis ist eine biotechnologisch hergestellte junge Frau namens Morgan. Sie ist nicht nur in der Lage, selbstständig Entscheidungen zu treffen, sondern zeigt auch komplexe emotionale Reaktionen und ist intelligenter als Menschen. Das ist noch nicht alles. Sie ist relativ schnell gereift und kann innerhalb eines Monats laufen und sprechen. Und ihr Aussehen? Das einer jungen Teenagerin, obwohl sie erst vor fünf Jahren erschaffen wurde. Morgan wird von einem Forschungsteam an einem abgelegenen Ort aufgezogen und zeigt nach einer Weile Anzeichen von Instabilität. Der Risikomanagementberater Lee Weathers wird entsandt, um die Durchführbarkeit des Projekts zu bewerten, nachdem der Bot einen Wissenschaftler angegriffen hat. Laut Lee ist Morgan unberechenbar und hat gefährliche Impulse, aber einige Teammitglieder glauben einfach, dass sie ein missverstandenes Kind ist. Die KI erkennt bald, dass sie eliminiert werden könnte, was sie dazu veranlasst, zu fliehen und mehrere Personen zu töten. Lee konfrontiert sie jedoch schließlich und tötet sie. In einer weiteren Wendung wird offenbart, dass Lee selbst ein hochentwickelter Synthetik ist, der geschaffen wurde, um Morgan zu bewerten und zu übertreffen. Dieser Film ist interessant, da die Hauptfigur die Wachstumsschmerzen der KI zeigt – sie ist gleichzeitig zu Angst, Liebe und Gewalt fähig. Sie beweist auch, was passiert, wenn die Menschheit die Wissenschaft schneller vorantreibt, als sie mit den Folgen umgehen kann.
Abschließende Gedanken
Da KI immer mehr Teil unseres Alltags wird, ist es nur zu erwarten, dass Filme auch weiterhin weibliche Roboter auf neue und überraschende Weise darstellen werden. Sie begeistern und unterhalten uns, und manchmal? Machen sie uns auch Angst. Aber eigentlich spiegeln sie unsere eigenen Wünsche und Ängste wider.
Diese Geschichten erinnern uns an die Genialität des Menschen, mahnen uns aber auch zur Vorsicht. Je lebensechter unsere Schöpfungen werden, desto unschärfer wird die Grenze zwischen Kontrolle und Chaos. Wenn überhaupt, dann hat uns die Kinoleinwand gelehrt, dass sich unser Interesse an diesen Wesen eines Tages schließen könnte, wenn die Fiktion, die wir so gerne sehen, der Realität immer näher kommt.



